Jahresrückblick 2020

 

Rückblick des Heimatvereins Vlotho auf das Jahr 2020

 

Traditionell hält der Heimatverein Vlotho einmal im Jahr während des Klön-Nachmittags
im November Rückschau auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres. In diesem Jahr ist aber wegen der Corona-Pandemie alles anders – es gab weniger Veranstaltungen und
ein Zusammentreffen der etwa 300 Heimatverein-Mitglieder entfällt ebenfalls. Daher soll
der Rückblick auf frohe, gesellige Stunden nun auf diese Weise erfolgen.

Die 1. Veranstaltung im Jahr 2020 war die traditionelle Winterwanderung. Hier waren
die Anmeldezahlen so hoch, dass Kurt Knäble die Wanderung gleich zweimal durchführte. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort Erder fanden sich die Heimatfreunde in der„Fähre“ ein, der Brennerei an der Weser, die von dem Lehrer Gehrke und seiner Ehefrau mit großem Engagement betrieben wird. Edel-Obstbrände und Liköre direkt von Kalletaler Streuobstwiesen konnten hier bei einem üppigen und leckeren Imbiss mit Bioland-Produkten verkostet werden.

Im Februar zeigte der Fotograf des Heimatvereins, Peter Böttcher, wunderschöne Fotos aus Porto. Porto ist eine Küstenstadt am Fluss Douro im Nordwesten Portugals, die bekannt ist für ihre prächtigen Brücken und den hier hergestellten Portwein. Die regelmäßigen Diavorträge sind aus dem Programm des Heimatvereins nicht wegzudenken.

Wie jedes Jahr im März fand die Müllsammelaktion auf Vlothoer Wanderwegen statt.
Etwa 40 TeilnehmerInnen, ausgerüstet mit Müllsäcken und Greifern, verteilten sich auf
mehrere Ausgangspunkte, u.a. an der Burg, auf dem Wanderweg Richtung Oberbecksen
und an der Weser. Die Vlothoer Bürger sind umweltbewusster geworden; die Müllmenge
war geringer als in den vergangenen Jahren. Organisiert wurde diese Veranstaltung von Bernd Büschenfeld. Im Anschluss gab es für alle Beteiligten einen leckeren Imbiss in der Kulturfabrik, für den Barbara Büschenfeld und UIIa Kohlmeier sorgten.

Ab März sollte das Heimatmuseum unter der Regie der Ehepaare Kohlmeier und Büschenfeld wieder an jedem 1. Sonntag geöffnet werden, doch wegen Corona blieb es bei der Öffnung am 1. März. An diesem Tag zeigte der Schüler Jeffrey Stein, eines der jüngsten Mitglieder
im Heimatverein, seine Sammlung von Fundstücken, Uniformen und weiteren Materialien zum Thema „Der 1. und 2. Weltkrieg in Vlotho“. Ergänzt wurde die Ausstellung von eindrucksvollen Privatfotos aus dem Familienalbum von Marlene Ortmann. Thomas Gräfe von der
Mendel-Grundmann-GeseIIschaft Vlotho erinnerte an das Schicksal der Vlothoer Juden. Für das leibliche Wohl war – wie immer – auch gesorgt: Barbara Büschenfeld und Inge Wienecke
backten etwa 200 Waffeln für die 120 Besucherlnnen.

Im April drehte der WDR in unserem Heimatmuseum einen Beitrag fur die Reihe
„Lokalzeit“. Das Ehepaar Kohlmeier erzählte, wie es früher in Heimarbeit bei
der Zigarrenherstellung geholfen oder Kugelschreiber montiert hat. Das Arbeiten im
Home Office ist also schon ein alter Hut!

Unbemerkt von der Öffentlichkeit waren Klaus Witte, Günther Tödtmann, Rudolf Zedel und Kurt Knäble auch in diesem Jahr mit der Pflege und Neu-Kennzeichnung der Wanderwege rund um Vlotho beschäftigt.
Der Bonstapel erhielt einen Findling zur Markierung der höchsten Stelle im Kreis Herford. Vom Heimatverein waren Kurt Knäble und Klaus Witte bei der Einweihung am 27. Juni anwesend. Die Idee stammte von Willi Südmersen, der auch vorschlug, ein Gipfelbuch auszulegen. Wegen
der coronabedingten Reiseeinschränkungen haben viele Menschen wieder die heimische Natur erwandert. So haben sich im Zeitraum von 5 Monaten 270 Personengruppen in das Gipfelbuch eingetragen, die zu Fuß oder per Mountainbike den Gipfel bezwungen hatten.
„Wahrscheinlich werden die Fichten wegen der Borkenkäfer bald verschwunden und die Porta wieder sichtbar sein.” „Hier fehlt ein Eisstand!” „Wir vermissen eine Ruhebank!” „Der Aufenthalt hier oben tut meinen Gedanken gut!”, so lauten einige Eintragungen im Gipfelbuch.
Das Aufstellen von Bänken hat die Waldbesitzerin leider nicht erlaubt.

Die 4-Tagesfahrt

Nur etwas beklommen traute sich der Heimatverein, die diesjährige Mehrtagesfahrt im
September nach Aachen, Monschau und Maastricht durchzuführen, die dann aber doch
zu einem unvergesslichen, unbeschwerten Erlebnis werden sollte.

Bei herrlichem Sommerwetter genossen die Teilnehmerlnnen der Fahrt die schönen Fassaden der Altstadt von Maastricht mit dem großen „Vrijthof”, der durch André Rieu bekannt wurde, und konnten die berühmte Buchhandlung in der Dominikanerkirche und die wuchtigen
Mauern der ehemals so reichen Stadt bewundern. Durch das „Fegefeuer” gelangte die Gruppe ins „Paradies”. Das künstlerische Glanzstuck der Servaasbasiliek ist das frühgotische Bergportal an der Kirchenseite mit Relief-Figuren aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist das Portal durch
eine Glasfront vor Witterungseinflüssen geschützt.

Das Eifelstädtchen Monschau als Ort der beschaulichen Fachwerkhäuser bot viele idyllische Winkel. Eine Besonderheit war das Rote Haus. Natürlich haben es die Vlothoer nicht versäumt, ein Souvenir aus der berühmten Senfmühle mit ihren hunderten Sorten Senf mit nach Hause zu nehmen.

Höhepunkt der Reise war sicherlich die alte KaiserstadtAachen mit ihrem geschichtstrachtigen Dorn, der neben hoch verehrten Reliquien den Thron Karls des Großen zeigt.
Der erstaunlich schlichte Thron wurde erbaut aus vier Marmorplatten der Grabeskirche
in Jerusalem. Anschließend besichtigten die Vlothoer noch die Domschatzkammer mit mehr
als 100 wertvollen Kunstwerken aus spätantiker bis gotischer Zeit.

Natürlich durfte auch das riesige Rathaus mit dem Krönungssaal nicht fehlen,
dass aus einer monumentalen Pfalz Karls des Großen entstand.
Romantisch zwischen Felsen im Tal der Inde gelegen, erstreckt sich der Aachener
Stadtteil Kornelimünster, wo die Vlothoer einen Spaziergang unternahmen. Nicht zu unterschätzen war die ausgesprochen leckerer und vielseitige Küche im Hotel in Valkenburg / NL: Und dass es die Aarchener Printen nicht nur in harter Version gibt, wissen die Vlothoer
nach diverses Proben während der Stadtführung ebenfalls.

Den Abschluss der diesjährigen Aktivitäten des Heimatvereins bildete die Wanderung um Schloss Brake, die von Peter Böttcher organisiert wurde. Weil die Teilnehmenden in eigenen PKWs anreisten, konnte die Veranstaltung bei herrlichem Spätsommerwetter auch unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden. So fand das Kaffeetrinken im Freien statt.
Die Teilnehmer waren dankbar, dass der Heimatverein diese Veranstaltung angeboten hat und sie in froher Runde plaudern konnten.

Mehrere Dokomentationen rund um das Vlothoer Heimatmuseum wurden 2020 fertiggestellt: Bereits 2019 zeigte das Heimatmuseum eine Ausstellung über 8 Akzisestädte in Ravensberg.
Inge Wienecke hatte den Vlothoer Teil der Ausstellung konzipiert. Dazu erschien im Oktober 2020 eine Sonderveröffentlichung unter dem Titel „Akzisestädte im preußischen Westfalen“ mit jeweils einem Kapitel über die beteiligten Orte. An dem Vlothoer Kapitel wirkte Inge Wienecke mit. Das Buch kann bei Vlotho-Marketing und im Buchhandel erworden werden.

Unter Mitwirkung von Peter Ausländer sowie Udo und Ursel Kohlmeier entstand ein Film von Norbert Kaase über alte Handwerkstechniken, die von Zeit zu Zeit live im Heimatmuseum
zu sehen sind: Spinnen, Weben, Korbflechten, Zigarren rollen und das Schuhmacherhandwerk. Außerdem wurde von denselben Personen ein virtueller Rundgang durch das Heimatmuseum erstellt.
Dieser informative Film ist unter dem Titel „Rundgang durch das Heimatmuseum Vlotho“ auf unserer Homepage, www.heimatverein-vlotho.de, abzurufen.
Ab 2021 soll eine Langversion des Filmes zusammen mit Impressionen aus
der Hammerschmiede Gnuse als DVD bzw. USB-Stick im Heimatmuseum zum Kauf angeboten werden.

Des Weiteren wurde eine reich bebilderte Broschüre uber das Vlothoer Heimatmuseum unter Federführung von Monika Guist vom Kreisheimatverein zusammengestellt.
16 historische Themenwelten des Heimatmuseums werden präsentiert. Dazu gibt
es interessante Hinter- grundinformationen. Die frischen Farben der zahlreichen Abbildungen
sind ein rezeptfreies Mittel gegen eine Winterdepression! Dieser Museumsführer ist ab sofort für 3 € bei der Vlotho Marketing, im„Regenwurm“ und bei Wein Schmidt erhaltlich.

In Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Exter wurde ein Kalender mit Motiven aus AIt-Vlotho erstellt. Durch die Stadtsanierung in den 70er Jahren sind viele alte Häuser
abgerissen worden. Der Kalender bietet einen nostalgischen Rückblick auf unser
beschauliches Weserstädtchen. Auf dem Abendmarkt im September hat der HV sein
Kalender-Projekt vorgestellt. Die bebilderten Artikel in der Vlothoer Zeitung und die guten Präsentationen in den Verkaufsstellen (Wein Schmidt, Vlotho Marketing und Stadtbucherei) haben bewirkt, dass unser Kalender nahezu ausverkauft ist und nur noch in der Buchhandlung „Regenwurm“ erworben werden kann. Herzlichen Dank an alle Kooperationspartner!

    

Die Vorbereitungen für die Saison 2021 im Heimatmuseum sind angelaufen. Ab März soll eine Ausstellung mit venezianischen Puppen dort präsentiert werden.
Mehr wird noch nicht verraten!

Der Heimatverein bedankt sich bei seinen Mitgliedern für die Treue und das Verständnis
für die coronabedingten Kürzungen des Jahresprogramms 2020. Die geplanten Veranstaltungen für das Jahr 2021 werden bald bekannt gegeben, wegen der Corona-Pandemie allerdings
nur vorbehaltlich der Durchführungsmöglichkeit. Einen Flyer mit dem Jahresprogramm wie in den vergangenen Jahren wird es für 2021 nicht geben.

Auf ein gesundes Wiedersehen im März 2021 im Museum freut sich der Vorstand des Heimat- vereins. Kommen Sie gut durch die Adventszeit!